Veranstaltungsrückblick
Donnerstag, 17. November 2016
Charlottenburgs rote Insel
Foto-Ausstellung mit Gottfried Schenk
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf/Villa Oppenheim
Schloßstraße 55 / Otto-Grüneberg-Weg
14059 Berlin
Mit einer Sonderausstellung im Kabinett der Villa Oppenheim rückt das Museum den Charlottenburger Klausenerplatz-Kiez in den Fokus. Begrenzt wird dieses Areal, das südlich des Schlosses Charlottenburg liegt, durch den Spandauer Damm, die Schloßstraße, die Sophie-Charlotten-Straße und die Knobelsdorffstraße. „Auf den Spuren von Heinrich Zille“, der hier 37 Jahre lang wohnte und seine berühmten „Milljöh“-Studien schuf, wandelte 1976 bis 1984 der Fotograf Gottfried Schenk. Er dokumentierte als Mitglied einer Mieterinitiative die Aktivitäten der Kiezbewohnerinnen und Bewohner sowie die morbide Schönheit verfallender Gründerzeitbauten. Seine Fotografien spüren Ansichten und Szenen aus einem traditionellen Arbeiterkiez auf und fangen die verbliebenen Spuren des alten Zille-Milieus ein.
Prominenter Bewohner war der Maler, Grafiker und Fotograf Heinrich Zille (1858 – 1929), der in diesem Kiez in der Sophie-Charlotten-Straße 88 wohnte. Seine Fotografien zählen zu den wichtigsten Zeitdokumenten jener Zeit. Wie seine „Milljöh“-Studien vermitteln sie ein ungeschöntes Bild der Wohn- und Lebensverhältnisse in den Mietskasernen, in denen bis zu 30.000 Menschen lebten.
Passend zur Ausstellung ist im be.bra verlag der Bildband von Gottfried Schenk „Charlottenburgs rote Insel – Vom Zille-Milieu zum Klausenerplatz-Kiez“ erschienen (Berlin 2016, 144 Seiten, 137 Abb., 20 €, ISBN 978-3-8148-0227-5).
Angeboten werden Führungen durch die Ausstellung mit dem Fotografen und Ausstellungskurator Gottfried Schenk.
Am Donnerstag, den 17. November, stellt Gottfried Schenk seine Fotografien vor, die den Weg eines typischen Berliner Arbeiterquartiers zum Modellsanierungsgebiet und schließlich zum heutigen Vorzeige-Kiez dokumentieren.
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei.